Mittwoch, 18. September 2019

Die kleine rumänische Hundeseele… #Auslandstierschutz #strassenhunde


Ich wurde im Frühjahr zusammen mit meinen vier Geschwistern im Unterholz am Rande eines Ackers geboren, der außerhalb einer Stadt lag. Mit der Zeit brachte uns unsere Mutter in eine kleine Höhle im Wald, wo es trocken war. Sie war oft lange weg, um auf Futtersuche zu geben. Die Zeit nutzten wir zum Spielen und zum Schlafen, um darüber zu vergessen, welchen Hunger wir hatten.

Eines Tages, als wir einmal außerhalb der Höhle uns aufhielten, humpelte ein alter großer Hund mit nur noch einem Auge und stark ausgeprägten Narben am Hals vorbei. Mit unseren knapp sechs Wochen liefen wir voller Neugierde zu ihm. Er blieb stehen und musterte uns. Als er sprach war er sehr warmherzig und sanftmütig aber auch warnend. Er erzählte uns, dass er einst jahrelang auf einem Hof gehalten wurde. An einer kurzen schweren engen Kette, die ihm in jungen Jahren angelegt wurde, aber trotz seines Wachstums nicht vergrößert wurde, so dass sie sich mit zunehmendem Alter in seinen Hals eingrub. Daher rührten auch seine Narben, von Wundmalen und Entzündungen. Als er 10 wurde, heute ist er 12 Jahre alt, kam ein junger Hund auf den Hof und nahm seine Stellung ein. Er selber wurde vom Hof gejagt und als er nicht gehen wollte, nahm der Bauer seine Schrotflinte und schoss auf ihn. Nicht genug der Schmerzen durch die Wunden am Hals, die nach Abnahme der Kette aufbrachen, so spürte er jede einzelne Schrotkugel die sich in seinen Hinterlauf bohrte. Trotz seiner Verletzungen und Schmerzen begann er zu rennen, soweit man es noch rennen nennen konnte und fand weit entfernt an einem Bachlauf einen Unterschlupf unter einer kleinen Hütte. Es war seltsam für ihn, verjagt und verletzt worden, obgleich er doch nichts falsch gemacht hatte. Sehnsuchtsvoll schaute er hinaus in die Abenddämmerung und langsam an wurde es dunkel und er schlief vor Erschöpfung ein. Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachte er, auch weil er das Klappern eines Fahrrades hörte. Neugierig, aber auch mit Angst schaute er hinaus und sah, wie jemand ein Fahrrad an einen Baum abstellte und zum Eingang der Hütte ging, unter der er selbst lag. Die Schritte hielten plötzlich inne und dann sah er den Kopf eines alten Mannes vor sich. Weisse Haare und Bart, die die tiefen Furchen in seinem Gesicht verbargen. Der Mann schaute traurig auf ihn, besonders als er die blutenden Eintrittswunden der Schrottkugeln sah. Er stand dann auf und in die Hütte. Man hörte ein Rumpeln und Klappern und wenige Minuten später war er wieder zu sehen. Er legte eine Decke auf die Wiese, stellte da flache Schüsseln drauf und kam zum Hund zurück. Der alte Mann deutete ihm an, dass er doch herauskommen könne und sprach dabei sehr freundlich. Trotz seiner Furcht durch das Erlebte kroch er hervor und humpelte stark. Der alte Mann brachte ihn zur Decke, auf der eine Schüssel mit frischem Wasser, einem zerteilten Fisch und jede Menge Tücher lagen. War das echt für ihn? Er hielt inne, da er es nicht glauben konnte, dass das für ihn sein könne, aber es war so. Der alte Mann umsorgte ihn so gut er konnte und kümmerte sich auch um seine Wunden. Mit der Zeit baute sich Vertrauen auf und er durfte hier leben und einfach Hund sein. Abends saßen er und der Alte am Bach und schauten zusammen in den Sonnenuntergang. Er erlebte ein Leben, welches er so nicht kannte und was sich toll anfühlte. Nur eines Tages kam der alte Mann nicht mehr, nie mehr und er musste gehen, da das Haus abgerissen und er erneut verjagt wurde. Dies war vor wenigen Tagen und heute erzählte er uns seine Geschichte.

Er wusste nicht, wohin der Weg ihn noch führen wird, aber es wird noch ein hartes und beschwerliches Leben ein und er sich keine große Hoffnungen machen durfte, dass er noch viel älter wird.

Mit den mahnenden Worten, dass sie sich vor Menschen hüten sollen, da es nicht alle gut mit ihnen meinen verließ er uns humpelnd und wir schauten ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war.

Wenig später kam unsere Mutter zurück und die Zeit ging dahin. Wir wurden größer und immer forscher was das Erkunden der Umgebung anging. Dabei trafen wir auch hier und da auf Artgenossen und spielten und gingen gemeinsam auf Entdeckung und Futtersuche. Dabei stießen wir in der Nähe eines Dorfes auch auf Stellen, wo uns die Bewohner Futter und frisches Wasser immer hinstellten. Scheinbar hatte der Alte recht und es gibt doch auch gute Menschen. Die Wochen zogen sich so dahin.

An einem frostigen Morgen im Herbst fielen die ersten Schneeflocken, aber unsere Mutter war nicht da. Wir dachten uns nichts dabei und gingen unseren Erkundungen und der Futtersuche nach. Ich kam an einem großen Gebüsch vorbei als ich Pfoten reglos auf dem Boden liegen sah. Ging dann weiter und aus den Pfoten wurden Beine und je weiter ich um das Gebüsch herum ging, desto mehr sah ich. Was ich sah, zerbrach alles. Dort lag unsere Mutter auf der Seite in einer großen Blutlache und daneben ein blutverschmierter Spaten. Ich ging zu ihr und versuchte sie zu bewegen, aber kurz danach tauchten zwei Männer auf, die ein widerliches Grinsen im Gesicht hatten und mit einer Mischung auf Angst, Hass und Trauer rannte ich, ich rannte und rannte und stolperte dabei manchmal über Äste, aber ich konnte nicht aufhören zu rennen. Als ich zu erschöpft zum Weiterrennen war blieb ich stehen und blickte mich um. Ich war in der Nähe des Dorfes, wo Menschen lebten, die uns Futter und Wasser gaben. Aber ich konnte nicht an Nahrung denken, ich hatte immer noch das Bild vor Augen von unserer Mutter und dem vielen Blut. Hier konnte ich nun nicht bleiben, so dass ich mich entschloss zu meinen Geschwistern zu gehen.

Als ich an unserer Behausung ankam sah ich niemanden, aber dafür viele große Fußabdrücke und ein Gegenstand. Eine gebrochene Stange aus Holz mit einer Metallschlaufe. An der Metallschlaufe hingen Haare und ich musste feststellen, dass die Haare einem meiner Geschwister gehörten. Sind alle weg? Leben sie noch? Wo sind Sie? Ich weiss es nicht und ich versuchte der Spur nachzugehen. Bei der Fährtensuche war ich so konzentriert, dass ich bei der Überquerung einer Strasse den heranrasenden SUV nicht wahrnahm. Ich spürte einen heftigen Schlag gegen meinen rechten Hinterlauf und wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Ich landete in einem Graben und es wurde dunkel um mich herum.

Als ich wach wurde befand ich mich in einem Käfig, kaum 1x1 m groß und mit Fäkalien auf dem Boden. Ich blickte mich um und am liebsten hätte ich meine Nase zugebunden, da überall nur Fäkalien lagen und reihenweise solche kleinen Käfige, wie meiner, mit Artgenossen. Ich wollte aufstehen, aber es war nur schwer möglich, da mein Hinterlauf steif war.

Tag ein, Tag aus die gleiche Prozedur. Zwei Mal am Tag am ein Mann oder eine Frau und füllte unsere kleinen Näpfe auf. Das Futter schmeckte nicht, aber keiner will verhungern.

Es ist hier immer viel los und lautes Gebelle und Gewinnsel, außer wenn die Männer mit ihren Kitteln kommen breitet sich eine gespenstische Ruhe aus und man hört zwar hier und da ein Aufbellen und angstvolles Fiepen, aber es liegt Angst in der Luft. Ich habe von Zwingernachbarn gehört, dass diejenigen, die abholt werden, nie wieder gesehen werden. Bekommen sie die Freiheit? Keiner von uns kennt die Antwort.

Ein paar Tage später kommen wieder die Männer mit den Kitteln und bleiben vor meiner Tür stehen. Ich mach mich ganz klein und kauere mich in eine Ecke in der Hoffnung, dass sie sich mich nicht sehen, da ich keine Überraschungen mag. Es bringt nichts, sie zeigen auf mich, öffnen die Türe und packen mich nicht liebevoll, tragen mich hinaus in den Gang und sperren mich in einen mobilen Käfig. Voller Überraschung erkenne ich den alten Hund wieder, der auf mich und meine Geschwister traf. Unsere Freude über das Wiedersehen war nur von kurzer Dauer, da wir immer mehr Artgenossen in dem Käfig wurden.

Nach einigen Minuten wurden wir in einem kleinen Raum geschoben. Dann schloss man die Tür. Das Licht wurde ausgeschaltet und der Wagen fing an zu vibrieren, da wir alle anfingen zu zittern. Panik machte sich breit. Dann hörte man ein Klacken und ein leises Zischen. Kaum vernahmen wir das Geräusch, überkam mich die Müdigkeit und es wurde schwarz um mich…

Als ich wach wurde stand ich auf einer grünen Wiese mit Bäumen, einem Bach und viele spielende und sich des „Lebens“ erfreuende Artgenossen um mich herum. Schmetterlinge, Bienen und Vögel flogen um her und soweit die Augen reichten war es ein Ort, der Frieden ausstrahlte… und vor allem eines: Freiheit!

Namenlos ging er mit nicht mal einem Jahr über die Regenbogenbrücke, ohne auch nur die Chance auf ein wunderschönes Leben in einer liebevollen Familie zu erhalten oder einfach leben zu dürfen…“

Gewidmet den Straßenhunden von Rumänien und anderen Ländern sowie auch allen anderen Hunden, die abgeschoben und in Tötungsstationen ermordet werden!

verfasst von Tom Pedall, Wuppertal, den 18.09.2019


P.S. Dank vieler kleinerer und größerer privater Shelter/Tierheime, die wirklich auch seriös arbeiten und wo das Tierwohl im Vordergrund steht, gelangt zumindest ein kleiner Teil der „Straßenhunde“ in sichere Obhut. All jenen möchte ich Danke sagen, dass es Euch gibt, die kleine Archen der Hoffnung und Sicherheit betreiben und unterstützen, so dass eine solche Geschichte, wie die von mir verfasste, auch das ein oder andere Mal glücklich endet. Ich selber werde im kommenden Jahr wieder in Rumänien zu sein und zusamen mit Tierschützern dahin gehen, wo man sie vor Ort finden kann und natürlich auch wieder das Tierheim besuchen, wo wir dieses Jahr waren. Über die 2. Reise wird es auch einen Artikel und Podcast geben, wie über die erste Reise.

#strays #adoptnotshop #tierschutz #Auslandstierschutz #tieresucheneinzuhause #hunde #Straßenhunde

Donnerstag, 5. September 2019

Warum mache ich das Ghosthunting? #geisterjagd #paranormales #spuk

Eine Frage, die mir mitunter schon den Öfteren gestellt wurde und die man wie folgt beantworten kann: 


Natürlich um Menschen, die über Spukvorkommnise/paran. Phänomene berichten und oftmals auch Ängste haben, ihnen diese zu nehmen und den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.

Aber es sind ja nicht nur Privatfälle, mit denen man sich beschäftigt, sondern auch Untersuchungen von Locations, Spukgeschichten, Durchführung von Langzeitprojekten, um u.a. Mythen/Ritualen, esoterischen Thesen und Vorstellungen auf den Grund zu gehen.

Gerade wenn es um Mythen, Rituale, esoterische Vorstellungen und Thesen geht sehe ich es auch als Aufgabe an, rote Linien eben in der Esoterik / Religionen zu überschreiten und jenes zu ergründen, wo andere Angst davor haben, um herauszufinden, was wirklich daran ist. Man ist in gewisser Weise ein Abenteurer.

Sehr oft bekomm ich zu lesen, dass wenn man sich mit Geistern und Dämonen u.a. beschäftigt bzw. sich durch Gläserrücken damit abgibt diese Konfrontation nicht überleben werde, mich einer Besessenheit aussetze oder sogar die Psyche schwere Schäden davontragen wird, weil ein Poltergeist oder Dämon mich heimsucht. Solche Warnungen stammen zum einen von Menschen, die in dem Glauben daran so gefangen sind, dass dies absolute Realität für sie ist (Dämonenbeschwörer, Schwarzmagier u.a.) oder von jenen, die diesen Thesen aufsitzen, weil man sie ihnen einsuggeriert hat oder zu guter Letzt noch von Menschen, die über drei Ecken von Opfern gehört haben. Aber natürlich auch von Menschen, die von eigenen Erlebnissen berichten; aber sind diese -gerade Dämonenerlebnisse- Erlebnisse von realen Dämonen oder basieren die Erlebnisse auf Vorkommnisse, die man in emotional aufgewühlten Momenten durchlebt und weil man es vielleicht nicht anders kennt durch Schilderungen im Internet dann als Dämonen-Phänomene einstuft? Gerade solche Vorkommnisse aufzuklären und denen auf den Grund zu gehen, sind eine Herausforderung im Ghosthunting, welches für mich einen wesentlichen Teil der Tätigkeit als Ghosthunter/Ermittler auch ausmacht. Dies bedeutet nicht, dass man den Betroffenen keinen Glauben schenkt, denn sie haben die Vorkommnisse so für sich auch erlebt (zB aufgrund einer Schlafparalyse), aber ist doch auch wichtig, dass man genauer hinschaut und hier und da einen anderen Denkansatz zur Lösungsfindung mit reinbringt.

Bei all dem was ich als Ghosthunter (und davor) schon gemacht habe, wo der ein oder andere externe „Kollege“, Medium, Geistheiler, Schwarzmagier, Relegionsfanatiker u.a. die haarsträubensten Warnungen aussprachen bzw. sprichwörtlich sich die Buxe füllen, wenn sie an ihre eigenen Warnungen glauben würden, da müsste ich schon zig Mal die qualvollsten Tode gestorben sein, Poltergeist- und Dämonenparties hier gefeiert werden und eine Goldquelle für Psychopharmaka-Hersteller sein. Nur ist all dies nicht Fall und man sollte lieber mal anfangen jene zu hinterfragen, aus welchen Beweggründen sie solche Warnungen aussprechen und ob sie da wirklich auch dran glauben. Da kristallisiert sich dann schnell auch mal so manch Unehrenhaftes heraus. Auch wenn man genauer nachhakt und regelrecht auf den Zahn fühlt kommt so manches Nichtparanormales oder gar Schaumschlägerei heraus. Leider ist es mitunter auch in der paranormalen / esoterischen Community so, dass wenn man sich bestimmte Betitelungen aneignet (Medium, Geistheiler, Schwarzmagier - nur um ein paar mal exemplarisch zu nennen), die Aussagen eine andere Gewichtung haben - mit manchmal fatalen Folgen für Dritte.


Auf den Zahn fühlen ist eine gute Überleitung zu einem der nächsten Artikel :-) und ich gebe einen Hinweis "Testergebnis 0,0% Übereinstimmung"

Euer Tom aus Wuppertal



Harry Potter Bücher = Teufelszeug?

Durch die Medien wabbert gerade so eine Meldung, wonach an einer Schulde in den USA die Harry Potter-Bücher verbannt wurden, da sie lt. eines Exorzisten Teufelszeug sind und die darin niedergeschriebenen Rituale und Zaubersprüche realistisch sind und funktionieren sollen. Eine Meldung, die zu absolutem Schmunzeln führt, wenn man aufgeklärt ist. Aber der Clou an der ganzen Sache ist doch, dass wenn ein Buch mit der Sammlung von Potters-Zaubersprüchen und Ritualen aus dem Mittelalter stammen und ein verstaubtes Exemplar in einer Bibliothek aufgefunden werden würde, sich Esoteriker & Co. darauf stürzen und den Inhalt als „echt“ deklarieren würden.