Der mittlerweile berühmte K2 - was ist das eigentlich fragen sich bestimmt diejenigen, die in Geisterjäger-Dokus, -Videos und -Serien so ein handliches, längliches Gerät , mit 5 Leuchtdioden (in unterschiedlichen Farben) erblicken und beim Aufleuchten oftmals seitens der Ermittler ein "ah sie antworten" oder "ein Geist ist hier/berührt das Gerät" mit positiven Unterton geäußert wird. Ich könnte nun hier den Artikel beenden und sagen: "Ja, der K2 ist ein Geisterfindgerät!"
Wirklich beenden und es so stehen lassen? Nein keinesfalls, denn diese Aussage wäre zu pauschal gehalten und sehr irreführend und realitätsfern. Warum? Darauf gehe ich nachfolgend ein:
Der K2 gehört, wie auch die Geräte Gaussmaster, Trifeldmeter und Cell-Sensor zur Gruppe der Geräte, mit denen sich Änderungen des elektromagnetischen Feldes feststellen lassen und durch Geisterjäger-Serien (zunächst aus den USA) einen festen Platz im Equipment eines jeden Teams erhielten. Anhand dieser Geräte, die technisch gesehen recht einfach aufgebaut sind und dennoch ab 35 € lediglich in Ghosthunter-Shops oder über EBAY (England/USA) bezogen werden können, zeigt sich schon, dass das Ghosthunting mit wirtschaftlichen Interessen korrespondiert und findige Geschäftsleute erkannten, dass sich mit speziellem Equipment, auch wenn im Grunde funktionsgleiche Artikel aus dem Elektriker-Fachhandel/-Baumarkt ausreichen und eine kostengünstigere Alternative bieten würden, einiges an Geld zu machen ist. Im Grunde bedarf es nur einer angesagten Serie, um für die Werbeplattform für einen Geschäftsmann bzw. Hobbyelektriker zu sein, der irgendein Gerät "entwickelte", mit welchem sich Geister "aufspüren" lassen.
Die vorstehend genannten Geräte sind auch weitläufig unter dem Begriff EMF-Messgeräte in der Community bekannt. EMF steht für "elektromagnetisches Feld" und finden die Verwendung bei der paranormalen Ermittlung. Es gibt die These, wonach Geister aus Energie bestehen und bei ihrer Materialisierung, Ausübung von Aktionen und Anwesenheit für eine Änderung des Magnetfeldes sorgen und somit die Geräte dies registrieren und entsprechend reagieren. Die Reaktionen erfolgen je nach Gerät unterschiedlich, hier mal das K2 / KII und Gaussmaster im Vergleich:
K2 / KII
Aufleuchten von Dioden, wobei jede Diode für einen bestimmten Messbereich auf der Skala steht. Im eingeschalteten Zustand brennt immer die Diode mit der Farbe grün (Messbereich 0,0-1,5 mG). Der Messbereich des Gerätes liegt bei 0-50 mG (milli Gaus), wobei die Ergebnisse eher grob sind, da die einzelnen Segmente von 1,5-2,5 mG (hellgrün), 2,5-10,0 mG (gelb), 10,0-20,0 mG (orange) und ab 20,0 mG (rot) aufwärts gehen. Es kann daher keine genaue Zahl genannt werden. Wir arbeiten selber auch mit dem Gerät und handhaben es daher bei der Notierung der Ausschläge derartig, dass wir immer sagen: Ausschlag auf 40, 60, 80 oder 100%.
Gaussmaster
Hier wird eine Änderung durch Bewegung des Zeigers auf der Skallierung angezeigt sowie einem auftretenden Knarz-Geräusches. Das Gerät kann wahlweise im Bereich 0,1-1,0 mG oder 1,0-100,0 mG genutzt werden.
Somit kann man bei diesem Vergleich dieser beiden Geräte festhalten, dass das K2/KII bei einer minimalen Änderung des Magnetfeldes (im Bereich 0,1-1,0 mG) nichts anzeigen kann.
Wesentlich ist und da zeigt sich auch, ob Ermittler es nur "just for fun" machen (z.B. auch YouTube, TV-Serien) oder wirklich ernsthaft eine paranormale Ermittlung durchführen und auch Ahnung von der Materie und Naturwissenschaften haben, dass es bei der Nutzung dieser EMF-Messgeräte bzw. auch handelsüblicher Geräte zu positiven Messergebnissen (also Reaktionen) kommen kann, die keinesfalls einen paranormalen Hintergrund haben. Gerade die Verwendung dieser Gerätschaften bei Untersuchungen in Privathaushalten ist die Liste der Ausschlusskriterien immens lang, da es viele Störquellen geben kann, deren Urspung noch nicht einmal in der Wohnung der Klienten liegen muss. Auch die Art der Registrierung der Magnetfeldänderung kann bereits während der Untersuchung Rückschlüsse zulassen (zB Ausschlag erfolgt wellenarttig = wohl Empfang eines Funksignals). Zudem kann auch die tragende Kleidung, je nach Stoff für positive Reaktionen sorgen. Gerade auch wenn weiteres elektrisch betriebenes Ghosthunting-Equipment zum Einsatz kommt ist nicht ausgeschlossen, dass auch es auch hierüber zu Störrfeldern kommt.
Aber wann könnten Reaktionen des K2 interessant werden?
Beispielsweise auf Locations, die weiträumig von Störquellen entfernt liegen und selber über keine stromführenden Leitungen verfügen. Aber auch hier muss dies muss immer genau abgeklärt werden.
Wenn die Geräte unmittelbar nach Fragestellungen kurzzeitig reagieren, könnte dies zwar dahingehend ausgelegt werden, dass es eine Art Kommunikation ist, aber um diese Aussage zu festigen wäre das Festhalten von weiteren Hinweisen zieführender (zB zugleich ein entsprechende Fotoaufnahme oder klare Tonaufnahme, sog. EVP). Auch kann es interessant sein, wenn bei Messungen auf einsamen Locations Reaktionen (wenn offenkundig keine Störrquelle vorhanden ist bzw. aufzufinden ist) replizierbar sind.
Wir hatten zB bei der paranormalen Ermittlung der Burganlage Beaufort Ausschläge auf dem K2 und Gaussmaster, die oftmals auch unmittelbar nach Fragestellungen auftraten, was zunächst interessant erschien, dennoch muss man da mit der Aussage, dass dies ein Hinweis auf paranormale Aktivität ist, sehr vorsichtig sein - wir sagen dann in aller Regel: "interessant". Der Urspung kann immer noch Amateurfunk sein; denn die Burganlage liegt zwar nicht direkt an einer Strasse, aber dennoch in der Nähe einer Wohnsiedlung. Hierzu aber mehr in unserem Untersuchungsbericht, die im Laufe des kommenden Monats online geht.
Anhand der vorstehenden Ausführungen kann man somit nicht sagen, dass es sich bei dem K2 - wie auch bei den anderen EMF-Messgeräten - um "Geisterfindgeräte" handelt. Sie sind nur eine Möglichkeit Puzzleteile aufzufinden.
Euer Tom
Nicht zu unterschätzen - die elektrostatische Aufladung der Luft.
AntwortenLöschenDieses Phänomen hatten wir bei einer PE, bei welcher ein entferntes Gewitter immer näher in unsere Richtung zog.
Das K2 verzeichnete uns nicht erklärbare Ausschläge - zum Teil sogar punktgenau auf gestellte Fragen.
Die wirkliche Ursache für diese Ausschläge erkannten wir erst, als der erste Donner zu hören war.
Ja klar, der Faktor gehört auch dazu.
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